Egal, welchen Pilger- oder Wanderbericht man liest - ein Thema wiederholt sich ständig: Die Füsse tun weh. Das lässt sich auch kaum umgehen: Bei 20 bis 40 Kilometern täglich und dies mit ordentlich Gewicht auf dem Rücken ist die Beanspruchung der Füsse einfach enorm.
Wenn dann die Schuhe nicht wirklich passen, ist grenzenloses Leiden vorprogrammiert.
Ich kenne das Problem aus eigener Erfahrung nur zu gut. Auf langen Märschen im Militär, in meinem früheren Beruf und auch als Hobbywanderer waren mir Schuhe, die drückten, immer wieder eine fürchterliche Qual. Ich habe nur zu oft eine einfache Tageswanderung mit einer fetten Blase abgeschlossen und bin danach während mehreren Tagen humpelnd durch die Gegend marschiert.
Doch inzwischen weiss ich: Das muss nicht sein.
Du willst Blasen vorbeugen? Dann kaufe die richtigen Schuhe!
Natürlich können Blasen vorkommen und natürlich kann es auch bei bester Vorbereitung bei langen, nassen Touren oder bei mehrtägigen Wanderungen bei grosser Hitze Blasen und Druckstellen geben. Doch die wichtigste Prophylaxe gegen Blasen und Druckstellen sind und bleiben - ganz einfach - die richtigen Schuhe.
Ich habe in meinem Wanderleben schon einige Male Wanderschuhe gekauft und sie getragen bis sie durchgelaufen waren. Manche davon waren herausragend gut, andere bewährten sich nicht. Doch in jedes Mal passierten die wichtigsten Fehler (oder aber auch die Glücksgriffe) im Schuhgeschäft.
Damit das nicht Zufall bleibt, habe ich dir die aus meiner Erfahrung wichtigsten Punkte für den Kauf von wirklich guten Wanderschuhen zusammengestellt. Wenn du darauf achtest, ist die Chance, dass du tolle Wanderschuhe kriegst, die zu deinen Füssen passen, intakt:
10 Punkte, auf die du achten solltest, wenn du Schuhe kaufst
- Kaufe nur Wanderschuhe in einem Geschäft, in dem du dich von jemandem beraten lassen kannst, der selber schon Fernwanderungen gemacht hat. Warum das wichtig ist, zeigte der Beitrag des Kassensturz aus dem April. Auch meine eigenen Erfahrungen bestärken mich in dieser klaren Aussage.
- Nimm unbedingt deine dicken Wandersocken mit und teste die Schuhe niemals ohne.
- Ein brauchbares Schuhgeschäft hat eine kleine Übungsanlage mit Steinen und Geländeimitationen. Wenn nicht, verlange unbedingt, dass du mit den Schuhen rasch ein paar Schritte über eine grössere Treppe gehen kannst. Beobachte deine Füsse vor allem beim abwärts gehen.
- Achte darauf, dass die Schuhe eine ausreichende Höhe haben. Ich selber neige zu Misstritten. Deshalb gehen meine Schuhe bis zum Sprungelenk.
- Die Schnürsenkel müssen griffig und dick genug sein, damit du sie auch mit dünnen Handschuhen binden kannst.
- Die Sohle sollte griffig und stabil, aber auch weich genug sein, dass du gut abrollen kannst.
- Falls die Innensohle für dich zu flach ist, erkundige dich nach Einlegesohlen mit Fussbett und teste die Schuhe damit.
- Achte auch auf das Gewicht: Zu schwere Schuhe sind auf den ersten 20 Kilometer kein Problem. Danach aber schon. Wenn du dich zwischen zwei Schuhen entscheiden musst, nimm den leichteren.
- Die Schuhe sollten atmungsaktiv sein. Gore-Tex ist definitiv ein Vorteil.
- Lass den Schuhkauf nicht am Preis scheitern. Teuer ist nicht immer besser. Aber wenn du mit einem teuren Schuh wohl bist, tu dir was Gutes und kaufe ihn. Du wirst daran Freude haben.